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Thomas von Olera. Kapuzinerpater in Tirol

Thomas von Olera (auch Fra Tommaso oder Bruder Thomas) lebte von 1563 bis 1631 und stammte aus Olera in den lombardischen Alpen. Als Kind war er ein Schafhirte, die einzige Ausbildung die er erhielt, war der Unterricht bei seiner Mutter, den sie ihm abends erteilte. Mit 17 Jahren trat er in den Kapuzinerorden ein. Mit einigen Mitbrüdern ging er später nach Nordtirol, um den Kapuzinerorden im deutschen Sprachraum zu verbreiten. 30 Jahre lang setzte sich Thomas von Olera in Tirol für Versöhnung und gegen die Spaltung des Glaubens ein, was ihm den Namen „Heiliger Bruder von Tirol" einbrachte. Er ist in der Innsbrucker Kapuzinerkirche beigesetzt und wurde am 21. September 2013 in Bergamo selig gesprochen.

Wirken und Leben in der Region

1593 gründete Erzherzog Ferdinand IL (1529-1595) das Kapuzinerkloster in Innsbruck, 1594 konsekrierte Weihbischof Georg Benigni von Brixen die Kirche zu Ehren des heiligen Franziskus. Im Jahre 1606 wurde das Generalkommissariat Tirol zur Provinz erhoben. Der Landesfürst kannte die Kapuziner von Rovereto und wollte sie in Innsbruck ansiedeln. Zur gleichen Zeit feierten auch die Serviten (Servi di Maria) in Innsbruck ihren Einzug. Bruder Thomas soll bereits in der Gründungszeit der Provinz in der Alpenstadt am Inn anwesend gewesen sein.

Es war politisch betrachtet, infolge großer Spannungen und harten Auseinandersetzungen wegen des Glaubens, eine sehr bewegte Zeit. Viele Salinenarbeiter in Hall und Bergwerksleute in Schwaz bekannten sich zur evangelischen Kirche nach dem Augsburger Bekenntnis. Besonders im Inntal breitete sich die lutherische Lehre aus. Für den katholischen Glauben kämpften die Regenten Habsburgs, der kaisertreue Adel, die Patres Jesuiten und der rasch sich ausbreitende Orden der Kapuziner. Im kaiserlich-königlichen Damenstift in Hall, gegründet 1567 von Erzherzogin Magdalena (1532-1590), einer Schwester Kaiser Ferdinand IL, lebten die beiden Tochter Erzherzog Karl IL, Maria Christerna (1574-1621) und Eleonora (1582-1620). In mehreren Briefen ermahnte Bruder Thomas diese beiden Damen zur Glaubenstreue und Gottesliebe. Auch mit den drei Töchtern des Kaisers Ferdinand IL, Magdalena, Helene und Margareta, stand Bruder Thomas in brieflicher Verbindung .Freundschaftliche Beziehungen pflegte Bruder Thomas auch mit dem Landesfürsten Leopold V. Für ihn war Bruder Thomas der ,,Mystiker der katholischen Reform", der «Spiritual" am fürstlichen Hof in Innsbruck. Leopold und seine Gattin Claudia von Medici erlaubten dem Kapuzinerbruder ,,jederzeit des Tages in die Residenz zu kommen". Öfter besuchte der Landesfürst die arme Klosterzelle des frommen Bruders.

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Bau der Karlskirche

Der sehr einflussreiche und hochangesehene Hippolyt Guarinoni (1571- 1654) lebte und wirkte zu Zeiten von Bruder Thomas ebenfalls in der Region. Weil die Stadt Hall 1611 von der Heimsuchung der in weiten Teilen Tirols wütenden Pest verschont geblieben war, plante Dr. Guarinoni eine Votivkirche zu bauen. Doch Jahre vergingen ohne Ausführung dieses Vorhabens. Bruder Thomas drängte ihn, an der Volderer Brücke endlich mit dem Bau zu beginnen: Eine Kirche zu Ehren des heiligen Karl Borromäus, des heiligen Ignatius und der heiligen Franziska Romana. In den Jahren 1620 bis 1654 entstand, begleitet von vielen Schwierigkeiten, die ,,Bruggnkirche" am Inn, ein Barockbau mit sechs Kuppeln, einem dreiseitig gerundeten Turm, beinahe wie eine russisch-orthodoxe Kathedrale. Die Wirren des 30-jährigen Krieges (1618-1648) verzögerten den Bau, nicht weniger die große Armut des Volkes. Wie es Bruder Thomas vorausgesagt hatte, erlebte Dr. Guarinoni die Fertigstellung der Kirche, starb dann eines raschen Todes und fand in der von ihm gestifteten Karlskirche seine letzte Ruhestätte. Kritisiert wurde von vielen Gläubigen, dass die herrliche Kirche so nahe am Inn gebaut liegt. So ist sie stark hochwassergefährdet. Bruder Thomas beruhigte in einem Brief: ,,Ohne Zweifel, Gott übernimmt die Sorge für die Kirche, und auch die Heiligen, denen sie geweiht, sie werden Beschützer sein..." Nie in den vergangenen gut 350 Jahren haben die Fluten des Inns der Kirche Schaden zugefügt. Beim Bau der Inntalautobahn wurde der Inn von der Kirche wegverlegt und die Autobahn nimmt ihren Weg zwischen dem Gotteshaus und dem Inn.

Seligsprechung 2013

Im Jahr 2000 schrieb der Bischof von Bergamo einen Brief an den Papst mit der Bitte, Fra Tommaso möge in das Verzeichnis der Seligen aufgenommen werden. Die feierliche Entnahme der Reliquien Thomas von Oleras aus der Grabnische in der Kapuzinerkirche in Innsbruck hatte vor Ostern 2012 stattgefunden. Thomas von Olera wirkte die letzten 13 Jahres seines Lebens als Seelsorger und Prediger in Innsbruck. Er wurde am 21. September 2013 in Bergamo selig gesprochen.

Die Gebeine Thomas von Olera sind in der Kapuzinerkirche Innsbruck bestattet. Sein Grab kann jederzeit besucht werden.

Anmeldung unter +43 (0)512/584914

Kapuzinerkirche
Kaiserjägerstraße 6
6020 Innsbruck

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