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Museum Münze Hall. In der Burg Hasegg

Das Museum Münze Hall ist in der Burg Hasegg untergebracht. Hier wird die Entwicklung des Münzwesens und von verschiedenen Prägetechniken erlebbar gemacht. Glanzstück der Münze Hall ist der originalgetreue Nachbau der ersten Walzenprägemaschine Tirols (1571). Der Koloss galt im Mittelalter als technische Sensation und steht heute als weltweites Unikat wieder an derselben Stelle, an der sein Vorgänger aus dem 16. Jahrhundert rund 4.000 Münzen täglich verarbeitete.

Der Münzerturm, das legendäre Wahrzeichen der Stadt Hall, kann ebenfalls besichtigt werden. Es gibt Einzeltickets für Museum und Turm, sowie ein Kombiticket für beides. Persönliche Führungen oder Rundgänge mit Audio Guides sind in verschiedenen Sprachen möglich.

Zum krönenden Abschluss können Sie selbst die Spindel schwingen, und sich Ihre persönliche Münze als kleine Erinnerung an die Wiege des Talers und des Dollars prägen.

Im Eintrittspreis ist die Verwendung von Audioguides inkludiert. Alternativ können Sie auch mit dem eigenen Smartphone durch den Rundgang navigieren.

Die Audioguides werden in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Holländisch, Spanisch und Japanisch angeboten. Auch eine Kinderversion in Deutsch ist verfügbar.

Führungen im Museum Münze Hall

Persönliche Museumsführungen werden auf Voranmeldung angeboten. Die Maximalgröße einer Gruppe pro Museumsführer beträgt 30 Personen.

Museumsführung pro Gruppe € 80,00 exklusive Eintritt

Ihr Ansprechpartner:
Mag. Anita Töchterle-Graber
Tel.: +43 5223 45544-23
Mail: a.toechterle-graber@hall-wattens.at

Geschichte der Burganlage und des Münzerturms

Zum Schutze der Stadt, der Saline (Salzbergbau), der Inn-Schifffahrt und zur Überwachung der alten Salzstraße wurde nach der Stadterhebung 1303 die Burg Hasegg errichtet. Unter Erzherzog Siegmund dem Münzreichen und Kaiser Maximilian I. wurde sie zu einer Repräsentationsburg ausgebaut.

Der berühmte Münzerturm der Burg Hasegg stellt das Wahrzeichen der Stadt Hall dar. Der Name Hasegg hat sich im Laufe der Jahrhunderte aus der Bezeichnung "Pfannhaus-Eck" entwickelt. Unter Pfannhaus verstand man das Sudhaus der Saline.
Anfänglich ein Wachturm wurde gegen Ende des 15. Jhd. der Münzerturm errichtet. Die Architektur ist spätgotisch und über dem zylindrischen Baukörper erhebt sich ein zwölfeckiger Aufbau auf zwölf Kragsteinen. Diese Bauweise ermöglicht beste Aussichten in alle Richtungen, auch nach unten. Der Turm ist 46m hoch und hat knapp 200 Stufen. Er bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Altstadt von Hall, das Inntal und die mächtige Kulisse des Karwendels.

Der Aufstieg in den legendären Münzerturm wird zu einem unvergesslichen Erlebnis: Licht- und Soundeffekte begleiten die Besucher auf ihrem Weg nach oben. Nach dem aufregenden Aufstieg auf die Turmlaterne überraschen weitere Highlights den Besucher beim Abstieg. Der kleine Treppenturm begeistert mit seiner einzigartigen dreiläufigen Treppe und als Heimat der Turmfalken. Einen Stock darunter befinden sich die Räumlichkeiten der Stadtarchäologie, die Informationen zur Geschichte Halls aber auch zum Alltag des Mittelalters bereitstellt. Neben dem spannenden Falkenbereich und der Stadtarchäologie, kann der größte Silbertaler der Welt bestaunt werden. Der berühmte Europataler fasziniert mit einer Größe von 36 cm und einem Gewicht von über 20 kg reinem Silber.

Der Europataler im Museum Münze Hall

Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2008 und zum 500-jährigen Jubiläum des ersten Europäers Kaiser Maximilian I. fertigt die Münze Hall in Kooperation mit der Münze Österreich den größten Silbertaler der Welt mit 2008 dag, sowie 2008 Stück des Europatalers in einer limitierten Auflage.

Dabei handelt es sich um eine Nachbildung des Kaisertalers von 1508 mit der auf Europa bezogenen Umschrift. Die Rückseite gibt einen Hinweis auf die Fußball Europameisterschaft 2008 und die historische Entwicklung Europas. Die Gestaltung der Rückseite der Münze stammt aus der Ideenschmiede der Münze Österreich unter der Leitung von Thomas Pesendorfer, der auch als Erfinder des Wiener Philharmonikers gilt.

Das Münzdesign und die Umsetzung der Münzbilder stammt vom ebenfalls in Fachkreisen sehr bekannten Medailleur Herbert Wähner. Die Verpackung der „Silberriesen“ wird vom Haller Drechslermeister Werner Nuding aus 500 Jahre altem Holz der Burg Hasegg produziert, welches bei Umbauarbeiten im Jahre 2007 geborgen wurde.

Für das Design der Verpackungen konnte der aus Hall stammende und international angesehene Künstler Ernst Friedrich und seine Gattin Eleonor gewonnen werden.

Geschichtliches zum Europataler

Ein Kaiser als Ausgangspunkt: Im Februar 1508 ließ sich der Habsburger Maximilian I. in Trient zum Kaiser proklamieren. Sein eigentliches Ziel, die Stadt Rom, hatte er nicht erreichen können, da die Venezianer ihm den Weg blockierten. Maximilians Erhebung zum mächtigsten Mann Europas konnten sie jedoch nicht verhindern. Um seinem neuen Titel Ausdruck zu verleihen, ließ Maximilian, der in Tirol ein Zentrum seiner Macht etabliert hatte, in seiner Haller Münze einen Propagandataler schlagen, der ihn als Kaiser feierte.

Die Ausprägung dieses damals schon außergewöhnlich großen Silbertalers (Durchmesser ca. 60 mm) diente Maximilian zur Verbreitung seines Ruhms in ganz Europa. Dazu gehörte auch die Umschrift des Talers, der auf der Vorderseite den reitenden Maximilian, auf der Rückseite zahlreiche Länderwappen aus seinem Herrschaftsbereich zeigt.

Die Umschrift lautet: MAXIMILIANVS DEI GRA(tia) ROM(anorum) IMP(erator) SEMP(er) AVG(vstvs) ARCHIDVX AVSTRIE / PLVRIVMQ(ve) EVROPE PROVINCIAR(vm) REX ET PRINCEPS POTENTISIM(vs).
Also: Maximilian, von Gottes Gnaden Kaiser der Römer, allzeit Mehrer des Reichs, Erzherzog von Österreich / König zahlreicher Länder Europas und allermächtigster Fürst. Damit fällt zum ersten Mal das Wort „Europa“ auf einer Münze.

Einklang der Gegensätze - bis ins Detail

Die „Präsentationsschatulle“ soll als Lager und Präsentationsobjekt durch den Kontrast von Kunst und Natur, dem Hauptobjekt selbst, durch Aktion und Interaktion unterschiedliche Akzente setzen. Holz als lebendig gewachsener Rohstoff der Natur fordert geradezu eine Bearbeitung mit Gegensätzen. Aus über 500 Jahre altem Holz aus der Burg Hasegg werden ehemalige „Holzbalken“ aus Zwischendecken historischer Räume zu Präsentationskunstwerken.
Die Ausarbeitung der Präsentationsschatullen wird von Drechslermeister Werner Nuding aus Hall durchgeführt, der auch für den Nachbau der ersten und weltweit einzigen Walzenprägemaschine verantwortlich ist.

Numismatische Daten zum Europataler

  • Auflage: 2008 Stück
  • Münzdesign: RV Herbert Wähner / MÖ
  • Durchmesser: 60 mm
  • Feinheit: Ag 999
  • Feingewicht: 120 g
  • Qualität: patiniert und lackiert

Die Vorderseite des Europatalers

Die Vorderseite des Talers entspricht jener aus der Zeit Maximilians 1508. Sie zeigt den frisch gebackenen Kaiser in Rüstung auf dem Pferd; in seiner Hand hält er ein Banner mit dem kaiserlichen Symbol, dem Doppeladler.

Die Vorderseite des Talers entspricht jener aus der Zeit Maximilians 1508. Sie zeigt den frisch gebackenen Kaiser in Rüstung auf dem Pferd; in seiner Hand hält er ein Banner mit dem kaiserlichen Symbol, dem Doppeladler.

Die Rückseiste des Europatalers

Die Umschrift der Rückseite entspricht der des historischen Talers, doch ist hier das Münzbild erneuert.
Die Rückseite zeigt bedeutende Persönlichkeiten aus der Geschichte Europas.

Den Auftakt bildet Martin Luther, der mit seinem Thesenanschlag und seiner Bibelübersetzung im 16. Jahrhundert zugleich den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit symbolisiert. Die auf dieses Ereignis folgende Reformation und Gegenreformation hat das religiöse und geistesgeschichtliche Bild Europas bis heute nachhaltig geprägt.

Für die Bedeutung des europäischen Kulturlebens steht exemplarisch das Werk Antonio Vivaldis. Der rothaarige Priester aus Venedig gehört zu den größten europäischen Komponisten des 17. Jahrhunderts.

Nachhaltige Veränderungen brachte die Industrialisierung Europas, die sich in der Folge großer technischer Innovationen im Zeitalter der Aufklärung vollzog. Zu diesen Erfindungen gehört insbesondere der Bau der ersten Dampfmaschine im 18. Jahrhundert durch James Watt.

Zu den großen Umbrüchen in Europa sind auch die stetigen Versuche zu zählen, die zahlreichen Kriege auf dem Kontinent zu zivilisieren und sie durch eine pazifistische Politik zu ersetzen. Auch wenn dieses Ziel noch lange nicht erreicht war, gehört die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner zu den ersten Exponenten dieser Entwicklung im 19. Jahrhundert.

Nachhaltiger Frieden und wirtschaftlicher Fortschritt gelang in Europa jedoch erst nach den Katastrophen der zwei Weltkriege in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Prozess der europäischen Einigung stellte sich dabei als eines der nachhaltigsten Mittel bei der Sicherung dauerhaften Friedens heraus.

Verbunden werden diese Szenen mit Hilfe des Münzerturmes, dem Symbol der Münze Hall, der zugleich Ausgangspunkt und Ausblick in die Zukunft darstellt: Von ihm gehen Sterne als Symbol der europäischen Einigung aus, die in die europäische Zukunft des 21. Jahrhunderts überleiten.

Historisches Wasserrad vor dem Museum Münze Hall

Westlich der Burg Hasegg mit Museum Münze Hall und Münzerturm gibt es seit dem Frühsommer 2019 eine neue Attraktion: Die im Maßstab 1:1 nachgebauten zwei Wasserräder mit einem Durchmesser von je fünf Metern besorgten ab 1571 den ersten hydraulischen Antrieb einer Münzprägemaschine. Schon in der Renaissancezeit gelang es so, die Stückzahlen aus der Zeit der Hammerprägung mittels Walzenprägung zu vervielfachen.

Die Walzen-Prägemaschine galt im Mittelalter als technische Sensation und war in der Lage, täglich rund 4000 Münzen zu prägen. Zum Vergleich: Ein Münzprägegeselle schaffte händisch nur etwa 300 Münzen pro Tag.

Technische Revolution durch das Wasserrad und die Walzenprägemaschine

Im 15. Jahrhundert wurde mit dem „Guldiner“, die sogenannte „Taler-Währung“ erfunden, die nicht nur den wirtschaftlichen Austausch über Landesgrenzen ermöglichte, sondern auch Namenspatron für den Dollar war. Aber auch die erste funktionierende industrielle Münzprägung, die Walzenprägung, wurde in Hall in Tirol entwickelt. Diese Technologie verbreitete sich in ganz Europa, einem größeren Verbreitungsgebiet als die heutige Euro-Zone, und galt für einen Zeitraum von über 180 Jahren als „state of the art“.

Die Walzenprägemaschine – eine technische Sensation: Das Silberbergwerk in Schwaz, welches von der deutschen Bankfamilie der Fugger betrieben wurde, ließ die Nachfrage nach Silbertalern sprungartig in die Höhe schnellen. Der Bedarf an neuen Talern konnte durch die damals noch übliche händische Hammerprägung längst nicht mehr gedeckt werden. So begann man nach Wegen zu suchen, um die Prägung zu automatisieren. Erzherzog Ferdinand II. von Tirol (1529-1595) war ein großer Freund technischer Neuerungen. Unter ihm wurde nicht nur die Münze Hall von der Innenstadt in die Burg Hasegg verlegt, sondern auch die Walzenprägung eingeführt.

Die Walzenprägemaschine, welche mit Wasserkraft angetrieben wurde, kam erstmals 1571 in Hall zum Einsatz und ermöglichte die Massenprägung von Silbermünzen. Diese Form der Prägung war äußerst effizient und verschaffte dem Münzherrn einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil. Hall hatte somit als erste Münzstätte der Welt den Wechsel von einem Handwerksbetrieb hin zu einem Industriebetrieb vollzogen.

Von der Münzstätte zum Museum Münze Hall

Zeitfakten im Überblick

1477verlegte Erzherzog Sigismund der Münzreiche die landesfürstliche Münzstätte von Meran nach Hall in Tirol.
1486
erfolgte die Prägung der ersten Silbermünze - des ersten Talers.
1567
erlebte die Burg ihren bedeutendsten Aufschwung: Erzherzog Ferdinand II. ließ die Haller Münzstätte vom Zentrum Halls, dem so genannten Sparberegg, in die Burg Hasegg übersiedeln. Gleichzeitig wurde das erste Mal eine maschinelle Münzprägung durch Walzenprägung vorgenommen.
1748 - 1768
wurde der weltweit bekannte Maria-Theresien-Taler über 17 Millionen Mal geprägt und auf der ganzen Welt als Zahlungsmittel verwendet.
1809
zur Zeit der Tiroler Befreiungskämpfe gegen Frankreich wurde die Produktion in der Münze eingestellt.
1975
wurde die Münze Hall als Museum "Alte Münze" wieder eröffnet und produzierte zum Anlass der Olympischen Winterspiele 1976 in Innsbruck eine 100-Schilling-Gedenkmünze.
2003
wurde das Museum vollständig renoviert und in "Münze Hall" umbenannt. Seitdem präsentiert sich die Münze Hall mit doppelter Ausstellungsfläche und neuen Attraktionen. Auch heute noch werden Sonder- und Auftragsprägungen für Firmen, Veranstaltungen und private Feiern vorgenommen.

Im Vektor: Galerie in der Burg Hasegg

Die zeitgenössischen Ausstellungsräumlichkeiten „im Vektor“, befindet sich in den historischen Räumlichkeiten der Burg Hasegg. Der Schwerpunkt der Galerie liegt im Besonderen auf Malerei, Zeichnungen und Skulpturen, aber auch Installationen finden Platz im Jahresprogramm. Ein besonderer Fokus wird auf die junge Künstlergeneration gelegt, um diese durch Einzelausstellungen zu fördern.

Urlaub. Das ganze Jahr

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Frühling. Urlaub in Tirol
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Sommer. Urlaub in Tirol
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Herbst. Urlaub in Tirol
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Winter. Urlaub in Tirol