Rezept. Tiroler Kiachl
Kiachln sind eine Tiroler Germteigspezialität und können entweder süß oder pikant genossen werden. Oft werden sie auch Ziachkiachl genannt, weil der Teig vor dem herausbacken gezogen wird. Ein anderer Volksmund behauptet, dass die Kiachl übers Knie ausgezogen wurden, deshalb nennt man sie in manchen Gegenden auch „Kniekiachl“. Dieses Gericht ist eigentlich sehr deftig und schwer, was jedoch nicht verwunderlich ist, wenn man sich dessen geschichtlichen Hintergrund näher anschaut.
In der Vergangenheit war Tirol stark von Landwirtschaft und Bergbau geprägt. Zwei Sparten, bei denen schwere körperliche Arbeit zu verrichten war. Lebensmittel wie Mehl, Milch, Eier und Butter hatte man fast immer zu Hause und waren die Basis für viele Tiroler Rezepte. Heute werden die Kiachln nur mehr zu besonderen Anlässen gereicht und vorzugsweise im Winter.
Zutaten und Zubereitung
Für ca. 10-15 Stück benötigt man folgende Zutaten:
• 50 dag Mehl
• ½ Würfel oder ½ Pkg. Germ (Hefe)
• 2 Eier
• 3 dag Butter
• ¼ l lauwarme Milch
• 1 Prise Salz
• nach Belieben etwas Rum
• Butterschmalz oder Öl zum Herausbacken
Die Zubereitung der Tiroler Kiachl funktioniert so:
Mehl mit Salz und Germ vermischen, lauwarme Milch, Eier, zerlassene Butter, Rum dazugeben, gut durchschlagen, für etwa eine halbe Stunde zugedeckt gehen lassen. Danach mit einem Kochlöffel gleichmäßig große Teigstücke abteilen, auf einem Brett oder einer glatten Oberfläche zu Kugeln formen (evt. etwas Mehl zuhilfe nehmen), dann jeden Kiachl so auseinanderziehen, dass der Teig in der Mitte dünn ist und am Rand deutlich dicker.
Jetzt den Butterschmalz oder das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Kiachl mit der oberen Seite nach unten in das heiße Fett einlegen. Nach einiger Zeit umdrehen, bis der Rand goldbraun ist; die dünne Mitte soll weiß bleiben.
Kiachl werden traditionell entweder pikant mit Sauerkraut oder aber als süße Variante mit Preiselbeeren, nur mit Zucker oder mit einem Zimt-Zuckergemisch gegessen. Natürlich kann man auch andere Kompottsorten nehmen.