Petrus Canisius. Pilgerweg
Petrus Canisius (geb. 1521, gest. 1597), Theologe und Schriftsteller, trat am 8. Mai 1543, mit 22 Jahren, dem erst wenige Jahre zuvor gegründeten Orden der Jesuiten bei. Canisius legte im frühneuzeitlichen Europa tausende Kilometer zu Pferd und zu Fuß zurück. Er pendelte zwischen Rom, der Niederlassung der Jesuiten im sizilianischen Messina, zu Verpflichtungen an zahleichen Universitäten, Reichstagen oder als Domprediger zwischen Augsburg, Ingolstadt, Innsbruck, Wien und Prag, bis zu seinem letzten Einsatzort im schweizerischen Fribourg, an dem er 1597 verstarb. Wenn er sich in Tirol aufhielt, war er oftmals zwischen Innsbruck und Hall unterwegs, wo unter seiner Anweisung Kolleg und Gymnasium gegründet wurden.
Am Friedhofsareal von Hall in Tirol befindet sich eine Installation der besonderen Art: der Grundriss des bekannten Genter Altars des Malers Jan van Eyck wird hier vom Künstler Kris Martin dargestellt. In den metallenen Außenlinien der leeren Altartafeln zeichnet sich der Bettelwurf ab, Kraftort in der Region Hall-Wattens. Hand in Hand geht somit unser Kraftort mit diesem besonderen Meisterwerk, welches den Blick weiten soll, um der Sehnsucht in den vielen menschlichen Fragen einen Raum zu geben. Dieses Kunstwerk, das schon mehrere Stationen in Europa hinter sich hat, ist eines von vielen in der Ausstellung zum 500. Geburtstag von Petrus Canisius. Der gesamte Ausstellungsweg präsenteirt nicht nur faszinierende Bildwerke, sondern bringt uns in einen Dialog mit der jeweils eigenen Suche nach einem erfüllten geistlichen Leben.