Kirchen & Klöster. In Volders
1766/67 wurde sie innen umgestaltet. Aus dieser Zeit stammen das Deckenfresko und das Altarbild, welche Werke des berühmten Barockmalers Martin Knoller sind.
In den Jahren 1977 - 1988 wurde die Karlskirche mit einem Kostenaufwand von 33 Millionen Schilling renoviert und stellt heute eine der schönsten unmittelbar an einer Autobahn liegenden Kirche dar.
(Adresse: Volderwaldstraße 3, Volders, ganzjährig, täglich geöffnet)
Karlskirche - Volders
Einiges zum Erbauer Dr. Hippolytus Guarinoni:
Guarinoni gehörte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten Tirols zu seiner Zeit. Seine Jugend hatte er am Hof des Mailänder Bischofs Karl Borromäus als Page verbracht und war nach dem Studium Leibarzt der Erzherzoginnen Christiana und Eleonora, die beide dem Haller Damenstift angehörten, geworden. Schließlich wurde er auch Stadtphysikus von Hall. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tode am 31. Mai 1654 aus. Zeit seines Lebens war Guarinoni ein Kritiker der gesellschaftlichen Zustände und vertrat in seinen medizinischen Werken modernes Gedankengut.
In Volders gibt es ein besonders eindrucksvolles Beispiel seiner persönlichen Beziehung zu diesem Ort: die Kirche und das Kloster der Serviten an der Volderer Brücke. Der Sage nach hätte einst Bischof Karl Borromäus seinem Pagen Guarinoni vorausgesagt, dieser würde einst ihm zu Ehren eine Kirche mit Kloster erbauen. Tatsächlich geht die Initiative zum Bau aber auf den Freund Guarinonis, den Kapuziner Thomas von Bergamo, zurück.
Obwohl Guarinoni selbst Hand anlegte, was ihm den Spitznamen „Meister Pölten“ eintrug, konnte der fertige Kirchenbau erst 34 Jahre später, am 25. Juli 1654, vom Brixner Bischof Jesse Perkhofer zu Ehren des hl. Karl Borromäus eingeweiht werden. Zu diesem Zeitpunkt war Guarinoni aber bereits seit zwei Monaten tot.
Kleine Anekdote zur Karlskirche: „Stein des Gehorsams“
Auch der „Stein des Gehorsams“ darf nicht vergessen werden, der sich der Überlieferung nach oberhalb der Baustelle gelöst hatte und auf die Bauarbeiter herabzustürzen im Begriffe war. Durch einen Zuruf Guarinonis soll er aber auf wundersame Weise zum Stillstand gekommen sein. In Erinnerung an die überstandene Bedrohung ließ Guarinoni einen Teil davon sichtbar einmauern. (der Stein und eine Tafel befinden sich in der Karlskirche gleich nach dem Eingang und dem Seitenaltar auf der rechten Seite)