Blog. Eine Kräuterwanderung in Tirol mit Susi
Im Wochenprogramm von Hall-Wattens Tourismus werden immer spannende Wanderungen für unsere Gäste, aber auch lokalen Besucher:innen angeboten.
Im folgenden Blogbeitrag schildert uns Wanderführerin und Kräuterpädagogin Susi wie eine Kräuterwanderung mit ihr aussieht.
Der Ausgangspunkt für unseren Kräuterspaziergang ist das Tourismusbüro in Tulfes. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurden zunächst einmal allgemeine Fragen rund um Kräuter geklärt:
Wo sammelt man am besten Kräuter?
Zu welchem Tageszeitpunkt bzw. Jahreszeitpunkt sammelt man am besten?
Wieviel einer Pflanze darf man eigentlich abpflücken?
Worin transportiere ich das Gesammelte nach Hause?
uvm.
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Wir marschierten los zur Ortskirche und von dort Richtung Süden zu einem Bauernhof, der direkt am Beginn des Speckbacherweges liegt. Links und rechts dieses Weges gibt es wunderschöne, ungedüngte Wiesen wo wir mit den Erklärungen und auch mit dem Sammeln der verschiedensten Kräutlein beginnen konnten. Ich erläuterte Inhaltsstoffe, Wirkung und Verwendung von Holunder (natürlich aufgrund der Jahreszeit noch ohne Blüten), Spitzwegerich, Breitwegerich, Schafgarbe, Wiesenbärenklau, Gänsefingerkraut, Giersch, Gundermann, Sauerampfer, Hirtentäschel, Johanneskraut (auch noch ohne Blüte), Bärlauch.
Um sich die einzelnen Kräuter leichter merken zu können, gibt es nette Sprichwörter wie: „Ist der Stängel kantig und rau, ist es Wiesenbärenklau!“ Oder den Giersch nennt man im Volksmund „die göttlichen Drei", weil der Stängel dreikantig ist und er immer mit drei Blättern vorkommt.
Die Teilnehmer:innen bekamen während des Wanderns als Aufgabe, jedes besprochene Kraut zu finden und ein wenig davon zu sammeln. Im Anschluss daran besprachen wir die einfache Herstellung von Kräutersalz.
TIPP– Selbstgemachtes Kräutersalz: Die gesammelten Kräuter trocknen und unter das Salz mischen, besonders gut eignet sich dafür grobes Meersalz.
Nach einer guten Stunde Marsch machten wir kehrt und spazierten zurück zum bekannten Kräuterplatzl im Ort.
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Der liebevoll hergerichtete Rastplatz mit kleinen Bänken und Tischen lädt Alt und Jung zum gemütlichen Verweilen ein, oder auch zum Zubereiten und Verkosten der gefundenen und gesammelten Pflänzchen. Meine mitgebrachten Zutaten - Topfen, Sauerrahm, Kräutersalz und Pfeffer - wurden in einer kleinen Schüssen verrührt, mit den gesammelten, beim Brunnen gewaschenen, klein geschnittenen Kräutern vermischt und auf selbstgebackenem Bärlauchbrot verkostet. Alle waren begeistert, wie gut Einfaches schmecken kann!
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Zum Schluss gab ich den Teilnehmern noch zwei nette Sprichworte mit auf den Weg.
„Kräuter wachsen wann, wo und weil wir sie brauchen!“
„Für den Traurigen ist jede Blume ein Unkraut, für den Glücklichen ist jedes Unkraut eine Blume!“
Wer Lust hat, mit Susi oder ihrer Kollegin Claudia auf Entdeckungsreise ins Reich der Kräuter zu gehen, kann das jeden Dienstag im Rahmen unserer Urlaubsaktivitäten machen!