Kraftort. Zirbenweg am Glungezer
Der sieben Kilometer lange Zirbenweg führt oberhalb des Inntals durch einen der größten Zirbenbestände Europas. Der Weg beginnt bei der Bergstation des Patscherkofel und endet bei der Tulfeinalm (Tulfes). Mit dem Bus kommt man von Tulfes zur Talstation der Patscherkofelbahn in Igls. Von dort fährt man mit der Gondel bequem auf 1.964 m. Der Zirbenweg führt zuerst auf einem breiten Steig zu der etwas versteckten Boscheben Hütte. Entlang der Waldgrenze, auf über 2.000 m Höhe, verläuft der Weg leicht an- und absteigend, jedoch ohne wesentliche Höhenänderung bis zur Tulfeinalm. Während der gesamten Wanderung blickt man hinab ins Inntal und geniesst die atemberaubende Kulisse der gegenüberliegenden Karwendelkette. Für die gesamte Strecke benötigt man ca. 2,5 Stunden. Nahe der Tulfeinalm kann man gemütlich mit der neuen Gondelbahn zur Mittelstation Halsmarter und dann weiter hinab ins Tal fahren.
Der Kraftort Zirbenweg am Glungezer auf einen Blick
- älteste Zirbe Tirols
- Almrosenblüte
- Glungezerbahn
- Zirbenweg Rundwanderticket
- Bergerlebniswelt Kugelwald
- Naturlehrpfad Patscherkofel mit botanischem Garten
- Naturprodukt Zirbe
Interessante Informationen am Zirbenweg
Der Naturlehrpfad Patscherkofel
Oberhalb des Schutzhauses Patscherkofel beginnt nicht nur der Weg Richtung Osten sondern auch der "Naturlehrpfad Patscherkofel" mit seinem botanischen Garten. Er ist der höchstgelegenste Alpengarten Österreichs und seit 1930 in Besitz der Universität Innsbruck. Er bietet auch eine modern ausgestattete Forschungsstation innerhalb des Gartens an. Interessierte Besucher können sich auf einem beschilderten Rundwanderweg die natürlich vorkommenden Pflanzen wie Zwergstrauchheide, Hochwald oder Hochstaudenflur ansehen. Es soll das Interesse und das Verständnis für die ausgesprochen sensible Landschaft in dieser Höhe verstärken, die durch die vermehrte Erschließung der Berge immer mehr unter Bedrohung gerät.
Almrosenblüte am Zirbenweg
Viele Gäste erwandern den Zirbenweg zu einer ganz besonderen Zeit: nachdem die letzten Schneefelder endgültig den Rückzug angetreten haben, erblüht die Landschaft am Zirbenweg langsam zu neuem Leben. Die Almrosen sind ein tolles Naturschauspiel, das jährlich viele Besucher begeistert. In einem Blogbeitrag haben wir über die Faszination Almrosen ausführlich berichtet.
Das Zirbenweg Rundwanderticket
ist an der Talstation der Glungezerbahn erhältlich. Es behinhaltet die Busfahrt von bzw. nach Igls sowie den Transport mit den beiden Liftanlagen Patscherkofel bzw. Glungezer. Die aktuellen Preise sowie den Zirbenweg-Wanderbusplan findet man auf der Homepage der Glungezerbahn!
Die älteste Zirbe Tirols am Glungezer Zirbenweg
Der Zirbenweg am Glungezer führt durch einen der größten Zirbenbestände Europas und auch vorbei an der ältesten Zirbe Tirols. Sie hat bereits stattliche 750 Jahre am Buckel und wurde 1926 als Naturdenkmal ausgezeichnet. Die Zirbe gehört zur Gattung der Kiefer und wird durchschnittlich 200 bis 400 Jahre alt. Sie können allerdinigs ein Höchstalter von bis zu 1200 Jahren erreichen.
Dass Bäume unverzichtbar für unsere Umwelt sowie für Flora und Fauna sind, zeigt sich gerade an diesem Beispiel sehr gut. Denn zahlreiche Tier- und Pflanzenarten haben sich im und um den Methusalem-Baum ihren Lebensraum geschaffen. Die hoch wachsenden Flechten zB lassen den Baum sehr geheimnisvoll aussehen. Und verschiedene Spechtarten lieben den alten Baum als Nistplatz.
Die Glungezerbahn
Seit der Wintersaison 2018/2019 ist die neue 10er-Kabinenbahn in Betrieb. Gerade die Wintersportler genießen den neuen Luxus am Glungezer. Der Doppelsessellift, mit dem die Fahrt bis zur Mittelstation immerhin ganze 15 Minuten dauerte, wurde am 22. Dezember 2019 ersetzt und die Rückmeldung aus der Bevölkerung und den Gästen ist grandios. Vor allem für Kinder war der alte Glungezer-Lift zu unsicher, was sich bei Skikursen oder Familienausflügen immer als schwierig gestaltete.
Obwohl die Gemeinde Tulfes und der Tourismusverband die alte Liftanlage im Jahr 2010 übernahmen, dauerte die Umsetzung aufgrund der Finanzierung noch ein weilchen. Am Ende ging die Hoffnung auf eine neue Bahn schon fast verloren, aber nun sind alle begeistert, allen voran die umliegenden Betriebe. Viele Gaststätten haben durch die neue Gondelbahn mehr Besucher, so zB das Larchenhittl unterhalb der Talstation, aber auch der Alpengasthof Halsmarter bei der Mittelstation.
Das besondere an den Gondeln ist, dass jede einzelne mit dem Ortsnamen einer der 19 Gemeinde beschriftet ist, welche den neuen Lift mitfinanziert haben. Für nostalgische Glungezer-Fans gab es die Möglichkeit, die alten Sessellifte zu kaufen.
Beschneiungsanlage
Als weitere Ausbaustufe wurde im Jahr 2019 eine Beschneiungsanlage mit Speicherteich errichtet. Der Speicherteich befindet sich oberhalb der Tulfeinalm auf einer Höhe von 2.080 m. Insgesamt werden rund 17 ha Pisten beschneit.
Kombibahn statt Kombilift
Viele erinnern sich an den langen Schlepplift im Winter, sowie den Einser-Sessellift im Sommer hinauf zur Tulfeinalm. Seit dem Jahr 2020 ist die letzte ihrer Art in Österreich ebenfalls Geschichte und wurde durch eine moderne Kombibahn ersetzt: den Tulfein Express mit 26 Sesseln und 13 Kabinen. Die neue Bahn wurde am 24. Dezember 2020 eröffnet und war trotz dieses schwierigen Winters aufgrund der Pandemiesituation ein voller Erfolg bei der einheimischen Bevölkerung.